Unfall auf dem Schulhof

Die in Schrobenhausen geborene Präventionsaktion Disco-Fieber hat nach längerer Abstinenz wieder einmal in ihrer Heimatstadt Station gemacht. Mehr als 100 Schüler, darunter auch eine Gruppe vom Beruflichen Fortbildungszentrum in Ingolstadt, hören den Vorträgen mit Interesse und großer Aufmerksamkeit zu. Und erleben Gänsehautmomente, wenn die Kurzfilme gezeigt werden.

Jungen Menschen soll dabei bewusst werden, dass Verkehrsunfälle, insbesondere nächtliche Disco-Unfälle auf dem Weg von und zu Vergnügungen, an denen meist junge Fahrer oder Fahrerinnen beteiligt sind, auch im eigenen Lebensumfeld geschehen. Realistische Szenen eines nächtlichen Disco-Unfalls werden in mehreren Kurzfilmen aus verschiedenen Blickwinkeln gezeigt. Die schnelle Schnittfolge der Bilder reißt die Schülerinnen und Schüler in das dramatische Geschehen hinein. Zwischen den Filmen berichten Mitarbeiter der Schrobenhausener Rettungskräfte über ihre Arbeit bei Verkehrsunfällen und über ihre persönliche Erfahrungen. Werner Semmler von der Polizei, Manfred Irrenhauser-Kress von der Feuerwehr, ein Rettungssanitäter, Pfarrer Walter Last von der Notfallseelsorge, Andi Höhne als Betroffener und ein Rechtsanwalt fesseln die jungen Zuhörer mit ihren glaubwürdigen und intensiven eigenen Erlebnisberichten.

Der Aktion Disco-Fieber geht es nicht darum, Alkohol zu verteufeln. Vielmehr will sie für den verantwortungsvollen Umgang damit werben, für Punktnüchternheit und gegen Komasaufen. Und das alles ohne den erhobenen Zeigefinger. Vor allem geht es aber auch darum, wie man Fahranfänger motivieren kann, sich der Verantwortung für sich und andere bewusst zu werden. Wie können Mädchen motivieren werden, nicht zu Angetrunkenen ins Auto zu steigen? Wie können Jugendliche davon überzeugt werden, dass Prävention und Vernunft nicht Spaß rauben, sondern Lebensqualität schaffen?

Nach Vorträgen und Filmen sichert die Polizei mit Blaulicht und Sirene eine Unfallstelle ab – auf dem Schulhof. Zwei Schwerverletzte, die in einem Unfallwagen eingeklemmt sind – zwei Schüler, die extra dafür realistisch geschminkt wurden – werden während der Übung von Feuerwehr und Rettungsdienst geborgen. Manche Schüler schauen dabei auch weg: „Ich kann das nicht sehen. Das ist ja sehr heftig.“ Einzelne erzählen von eigenen Erfahrungen an Unfallorten, während andere sprachlos mit offenem Mund die Szenerie betrachten.

Quelle: Schrobenhausener Zeitung

Weitere Informationen zur Aktion unter www.disco-fieber.de
oder auf Facebook

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