In Rettungswesten auf der Paar unterwegs

Es ist Samstagfrüh, 0.30 Uhr. Im Feuerwehrhaus Schrobenhausen ertönt ein Alarmgong. Ein Einsatz steht an. Kurz darauf sind die Einsatzfahrzeuge besetzt und rücken in Richtung Stadtbauhof aus. Von dort wurde ein Brand gemeldet. Die Besonderheit: Diesmal sitzen nicht erwachsene Feuerwehrleute in den Löschfahrzeugen, sondern Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr, alle zwischen zwölf und 17 Jahren alt.

Los ging’s für die jungen Leute am Freitagnachmittag, als sie sich zum „24-Stunden-Feuerwehrtag“ mit ihren Betreuern, Steffi Knopf, Jürgen Schreier, Raimund Bartusch und Christoph Kurzhals, trafen. Diese hatten einen umfangreichen Dienstplan ausgearbeitet, um dem Feuerwehrnachwuchs ein abwechslungsreiches Wochenenderlebnis zu bieten. „Wir orientierten uns am Schichtdienst einer Berufsfeuerwehr,“ erzählt Schreier. „Die Jugendlichen wurden in Teams aufgeteilt, die sich dann um Tätigkeiten wie Essensorganisation, Fahrzeugpflege oder Schlauchwäsche kümmerten.“ Dazwischen stand Ausbildung oder Unterricht auf dem Dienstplan – natürlich unterbrochen von diversen Einsätzen, die es realitätsnah abzuarbeiten galt.

„Bei einem nachgestellten Verkehrsunfall durften die Mädels und Jungs auch mal zu Spreizer und Schneidgerät greifen, um eine Puppe aus einem Unfallfahrzeug zu retten“, berichtet Betreuerin Knopf. „Selbstverständlich standen dabei erfahrene Feuerwehrleute zur Seite.“

Auch eine Ölspur musste gebunden und eine ohnmächtige Person erstversorgt werden. „Mein Highlighteinsatz war die Bootsfahrt auf der Paar,“ schwärmt der 14-jährige Florian Schlingmann. „Dabei mussten wir einen bei Hörzhausen über den Fluss gefallenen großen Ast entfernen. Doch danach fuhren wir bis Schrobenhausen weiter. Das Paddeln war anstrengend, doch die Fahrt machte richtig viel Spaß.“

Die Bootstour auf der Paar am Samstagvormittag dauerte dann doch länger als erwartet, sodass die Jugendlichen leicht verspätet zum Mittagessen das Feuerwehrhaus erreichten. Wieder gestärkt ertönte der Alarmgong nach 23 Stunden das letzte Mal.

Doch bereits auf der Anfahrt zu einem vermeintlichen Brand wurde per Funk Entwarnung gegeben: „Fehlalarm durch einen Brandmelder.“ Etwas müde, doch immer noch beeindruckt von ihrer 24-Stunden-Schicht traten die Jugendfeuerwehrler am Nachmittag den Nachhauseweg an.

„Unsere Jugendgruppe freut sich schon darauf, bald mal wieder bei einem solchen Aktionstag mitzumachen“, animiert Schlingmann seine Ausbilder.


Quelle: Schrobenhausener Zeitung (Genehmigung der Veröffentlichung auf unserer Homepage vorliegend)

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