Feuerwehr unterstützt ADAC-Aktion

Unsere Autos werden immer sicherer. Während Karosserieverstärkungen, Seitenaufprallschutz, Airbags oder Gurtstraffer noch vor einigen Jahren ausschließlich in PKW der gehobenen Preisklasse verbaut waren, sind solche Sicherheitseinrichtungen mittlerweile meist serienmäßig in allen Fahrzeugklassen erhältlich. Dies spiegelt sich auch in den Statistiken wieder – so hat sich die Zahl der Verkehrstoten in den vergangenen 20 Jahren mehr als halbiert. „Was gut für den Überlebensschutz der Fahrzeuginsassen ist, wird für die Rettungsdienste nach einem Unfall jedoch zur immer größeren Hürde“, erklärt Schrobenhausens Feuerwehrkommandant Manfred Irrenhauser-Kress. Stabile Karosseriestrukturen und hochfeste Werkstoffe lassen hydraulische Rettungsgeräte wie Spreizer und Schneidgerät der Feuerwehren immer mehr an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stoßen. Bauteile wie Gasgeneratoren von Airbags können Patient und Einsatzkräfte während ihrer Arbeit nach einem Crash gefährden. Selbst das Auffinden und Abklemmen von Fahrzeugbatterien ist bei modernen PKW manchmal ein Problem.

Gerade bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen spielt der Faktor Zeit eine wichtige Rolle – doch bei neueren Fahrzeuggenerationen sind die Feuerwehrleute lange mit Sichtung der Fahrzeugsicherheitseinrichtungen beschäftigt. „Wo kann ich die Rettungsschere ansetzen, ohne in einen Gasgenerator zu schneiden? Ist die Fahrzeugbatterie eventuell unter dem Reserverad versteckt? Befindet sich eine hochfeste Verstärkung in einem Holm, die das Abtrennen des Daches erschwert? Die detaillierte Erkundung des Fahrzeugs ist heutzutage ein notwendiges, zeitaufwändiges Übel geworden“, berichtet Irrenhauser-Kress. Große Erleichterung bei solchen Fragestellungen verspricht die vom ADAC entworfene Rettungskarte. Diese soll die Rettungszeiten bei Unfällen verkürzen und den Einsatzkräften auf einem Blick alle relevanten Informationen zum Fahrzeug bieten. Neben allgemeinen Daten zum PKW-Modell werden anhand einer Grafik Karosserieverstärkungen, Platzierung von Airbags, Generatoren und Batterie auch günstige Ansatzpunkte für Schneid- und Spreizgeräte der Feuerwehr aufgezeigt.  Die Rettungskarte steht für die meisten modernen Automodelle auf www.rettungskarte.de als kostenloser Download zur Verfügung. Auf ein DIN A4-Blatt ausgedruckt und gefaltet findet sie hinter der Fahrersonnenblende Platz, wo sie für Einsatzkräfte problemlos und schnell greifbar ist. Auch ein Hinweisaufkleber, erhältlich beim ADAC, kann an der Frontscheibe angebracht werden, so dass die Retter sofort Kenntnis über eine vorhandene Rettungskarte erlangen. 

„Die Feuerwehren unterstützen die Aktion des ADAC – doch liegt es an jedem einzelnen Autofahrer, für den hoffentlich nicht eintretenden Fall der Fälle vorzusorgen,“ so Irrenhauser-Kress. „Denn noch werden neu ausgelieferte Fahrzeuge nicht serienmäßig mit der Rettungskarte ausgeliefert. Unser Wunsch wäre es, dass möglichst viele Verkehrsteilnehmer ein paar Minuten Zeit investieren, und ein Exemplar unter ihrer Sonnenblende hinterlegen.“

www.rettungskarte.de

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